31 Milliarden Dollar: Amazon schlägt YouTubes Werbegeschäft


Takeaways 

  • Wie haben sich die Werbeeinnahmen von Amazon im Jahr 2021 verändert? 

  • Amazon übertrumpft erstmals das Werbegeschäft von YouTube

  • Sind TV und Audio Ads die Zukunft im Werbebereich? 

 

Entwicklung der Umsätze aus Werbeeinnahmen

In Amazons Quartalsbericht für das vierte Quartal 2021 wurden zum ersten Mal die Einnahmen aus Werbedienstleistungen explizit aufgeführt. Diese umfassen den Verkauf von Werbedienstleistungen an Seller, Vendoren, Verleger, Autoren und andere Verkäufer durch Sponsored Ads, Display- und Videowerbung. 

 

“Given the extraordinary growth we saw in 2020 when customers predominantly stayed home, and the fact that we’ve continued to grow on top of that in 2021, [...] there’s a lot to look forward to in the months and years ahead.”

Andy Jassy, Amazon CEO

 

In vorherigen Quartalsberichten wurden Werbeeinnahmen unter dem Punkt “Others” aufgeführt. Laut Amazon umfasste dieser Punkt in erster Linie Verkäufe von Werbedienstleistungen, aber auch Verkäufe im Zusammenhang mit anderen Dienstleistungsangeboten. Aus diesem Grund weichen die Angaben von “Others” auch leicht von den jetzt bekannt gegebenen Werbeeinnahmen ab und sind etwas höher.

 

Werbeeinnahmen (in Millionen)

Dennoch ist eine ganz klare Tendenz zu erkennen. Die Werbeeinnahmen sind über die letzten Jahre kontinuierlich angestiegen und haben sich von 2016 bis 2021 fast verzehnfacht. Dies verdeutlicht die immense Wichtigkeit von Werbeanzeigen - sowohl für Amazon selbst als auch für Verkäufer auf Amazon. Mittlerweile ist es ohne das Schalten von Werbeanzeigen auf Amazon fast nicht mehr möglich, langfristig erfolgreich zu verkaufen. 

 

Amazon schlägt YouTubes Werbegeschäft

Die immense Bedeutung und Macht, die Amazon in den vergangenen Jahren gewonnen hat, wird bei einem Vergleich zu anderen großen Plattformen wie Google, Facebook und YouTube deutlich.

 

Eine kleine Sensation: Amazons Werbegeschäft hat im Jahr 2021 zum ersten Mal das Werbegeschäft von YouTube geschlagen.Während YouTube im Jahr 2021 rund 28,85 Milliarden US-Dollar mit Werbung einnehmen konnte, waren es bei Amazon 31,16 Milliarden US-Dollar.

Google ist aktuell immer noch Spitzenreiter mit einem Werbeumsatz von 209,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021. Meta (ehemals Facebook) folgt mit 115 Milliarden US-Dollar. Die immensen Umsatzsteigerungen, die Amazon in den vergangenen Jahren verzeichnen konnte, deuten allerdings darauf hin, dass dieser Abstand zwischen Amazon und den anderen Plattformen sich in Zukunft noch deutlich verringern wird.
Ein weiteres Indiz hierfür stellt die Entwicklung der Werbeformate auf Amazon und vor allem die neuen Formate, die Amazon in den letzten Jahren eingeführt hat, dar.

 

Geschichte und Entwicklung der Werbeformate

Auch in der Entwicklung der Werbeformate zeigt sich die zunehmende Relevanz von Werbeanzeigen. Aktuell gibt es auf Amazon drei Werbeformate: Sponsored Product Ads, Sponsored Brands und Sponsored Display Ads. Darüber hinaus gibt es die Amazon Demand-Side-Plattform (DSP), über die Werbetreibende gezielt programmatische Werbeanzeigen sowohl auf Amazon als auch auf externen Seiten platzieren können. Das Angebot der DSP richtet sich an Kunden, die ihre Produkte über Amazon vertreiben, als auch an alle anderen Unternehmen wie bspw. Automobilhersteller oder Finanzdienstleister, die exklusive Amazon Audiences nutzen möchten. 

Die Werbeformate haben sich über die Zeit stark verändert und wurden um zusätzliche Funktionen erweitert. 

2012 wurden die folgenden 2 Werbeformate eingeführt:

  • Product Ads (jetzt Sponsored Products Ads) 
  • eCommerce Ads (ehem. Product Display Ads, heute Sponsored Display Ads)

Im Jahr 2015 wurden außerdem die sogenannten Headline Search Ads (heute Sponsored Brands) ergänzt. Sponsored Brands (SB) bestehen aus drei verschiedenen Anzeigenformaten. Neben den Produktkollektionen und den Store Spotlight Anzeigen wurden 2020 die SB Video Ads eingeführt.

Auch die Demand-Side-Plattform hat sich über die Jahre stark verändert. 2012 wurde sie unter dem Namen Amazon Advertising Platform (AAP) veröffentlicht. Hier konnten Marken ihre Kunden auf und außerhalb von Amazon mit Display- und Videoanzeigen ansprechen. 2014 führte Amazon eine Self-Service Lösung ein, mit der Werbetreibende ihre eigenen AAP-Anzeigen verwalten können.
2018 wurde die Amazon AAP dann in Amazon Demand-Side-Plattform (DSP) umbenannt. Die Amazon DSP bietet sowohl einen Amazon Managed Service als auch eine Self-Service-Option für Werbetreibende.

 

Fire TV Ads

Amazon gab in ihrem Quartalsbericht außerdem bekannt, dass das Unternehmen seit der Markteinführung der Fire TV-Geräte im Jahr 2014 weltweit mehr als 150 Millionen Geräte verkauft hat.

Diese Entwicklung ist vor allem für Werbetreibende interessant, die Werbeanzeigen auf dem Fire TV schalten wollen. Werbeanzeigen auf dem Fire TV sind Self-Service-Anzeigen, mit denen Sie durch Sponsored Display Ads auf dem Fire TV Werbung für Filme, Apps und Serien bei verschiedenen Zielgruppen schalten können (Quelle: Amazon). Kunden können über diese Ads auf Produktdetailseiten für physische Produkte oder digitale Produkte (Videos und Apps) weitergeleitet werden. Auch Landing Pages für Videos, Landing Pages von Fire TV, Prime Video-Kanalseiten, integrierte Landing Pages oder Deep Links können als Zielseite hinterlegt werden.

Es gibt bereits vier Anzeigenformate innerhalb der Fire TV Werbeanzeigen. Diese sind Inline-Banner, Feature Rotator, gesponserte Bildschirmschoner und gesponserte Kacheln. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Werbeformat auch weiter ausgebaut wird und an Bedeutung gewinnt, ist hoch. 

 

Audio Ads

Audio-Anzeigen können in der kostenlosen, werbeunterstützten Version von Amazon Music auf Alexa-fähigen Geräten, einschließlich Echo und Fire TV, sowie auf Mobilgeräten und Desktops eingesetzt werden. Die Anzeigen werden in den Wiedergabepausen geschaltet und verbreiten Markenbotschaften auch dann, wenn die Zuschauer nicht auf ihren Bildschirm sehen. Audio Anzeigen sind zum aktuellen Zeitpunkt nur in den USA, Deutschland und Großbritannien verfügbar. Auch diese Art der Werbung bietet für einige Verkäufer spannende Möglichkeiten und wird in Zukunft vermutlich noch weiter ausgebaut.

Ausblick

Quelle: eMarketer


Der Graph stellt den Anteil an digitalen Werbeeinnahmen in den USA von Facebook, Google und Amazon dar. Es ist deutlich zu erkennen, dass Amazons Anteil von 2019 bis 2021 kontinuierlich angestiegen ist und auch in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter ansteigen wird. Während der Anteil von Facebook praktisch stagniert, fällt Googles Anteil sogar deutlich ab. 

Aufgrund des Wachstums von Amazons Werbeeinnahmen ist davon auszugehen, dass das Potenzial von Werbeanzeigen noch lange nicht ausgeschöpft ist. In den kommenden Jahren könnte das Werbegeschäft von Amazon sogar das von Google und Facebook überholen

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